„Kiez-Café“ Wühlischstraße 42 in Friedrichshain

Am 29. September 1999 wurde die Landesbetroffeneninitiative wohnungsloser Menschen Berlin e. V. (LBI) von elf Wohnungslosen gegründet. Am 1. November 1999 wurde das "Kiez-Café" von der Arbeiterwohlfahrt (AWO) übernommen. Es wird als Tagescafé und Notübernachtung betrieben. Dort stehen zehn Schlafplätze für Männer und zwei Schlafplätze für Frauen in der Zeit von 24:00 Uhr bis 08:00 Uhr zur Verfügung. Diese sind zu 90% ausgelastet.

Das "Kiez-Café" ist eine Anlaufstelle für wohnungslose Frauen und Männer sowie für AnwohnerInnen aus dem Kiez mit niedrigem Einkommen. Im "Kiez-Café" finden Sozialberatungen und auch Sozialbetreuungen statt, aber auch Hilfen bei der Wohnungssuche oder Schuldnerberatungen können Betroffene in Anspruch nehmen. Auch kulturelle und gesellschaftspolitische Veranstaltungen werden angeboten.

Einmal pro Woche findet durch eine ehrenamtliche Ärztin eine medizinische Notversorgung in dieser Einrichtung statt. Ebenso gibt es eine Essensversorgung durch die "Berliner Tafel" mit täglich wechselndem warmen Mittag- und Abendessen. Auf ein vitaminreiches Angebot wird geachtet. Lebensmittel werden aus Krankenhäusern und Supermärkten geholt, auch Bäckereien und Metzgereien aus der Umgebung spenden ihre Überschussware.

Es werden derzeit eine Sozialarbeiterin und ein Verwaltungsangestellter beschäftigt, auch ehrenamtliche MitarbeiterInnen (wie ehemalige Arbeitslose und Wohnungslose) unterstützen das "Kiez-Café" mit ihrer Hilfe. Zudem gibt es noch fünf Stellen der Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM), Stellen der gemeinnützigen Arbeit (GZA). Darüber hinaus werden Arbeitsstunden durch Straffällige im Rahmen des Programms "Arbeit statt Strafe" geleistet.

Bertram Birkholz
Ingo Trippel
Norbert Jakli
(Werkstatt, "Armutszeugnisse", SoSe 03, WiSe 03/04)

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